Harald's Seiten: Breivik - Der Attentäter von Norwegen und seine Zurechnungsfähigkeit

Zuletzt geändert: 12.06.2012 durch den Autor

Die Diskussion um Breiviks Zurechnungsfähigkeit ist der Gipfel der Lächerlichkeit. Die Gutachter, die den Täter für zurechnungsfähig erklären, sollten sich einen neuen Job suchen - aber bitte nicht als Hartz-IV-Empfänger, denn als solche wären sie noch überbezahlt! ;-)

Der Attentäter von Norwegen fühlte sich offenbar dadurch bedroht (er plädiert ja in dem Prozess auf Notwehr), dass die Jugendlichen, die er so einfach abgeknallt hat, "Agenten" gewesen wären. Mit "Agenten" wird er dabei bestimmt nicht Versicherungsagenten gemeint haben! ;-) Mit anderen Worten: Dies ist nichts anderes als eine Variante von der - in unserem Kulturkreis sehr "beliebten" - Wahnvorstellung "Bedrohung durch einen Geheimdienst". Wahnvorstellungen mit dem Thema "Bedrohung" und insbesondere "Bedrohung durch Geheimdienste" sind geradezu das täglich Brot von Psychiatern!

In dem Fall des Attentäters von Norwegen kommen noch weitere Dinge hinzu, von denen ich behaupte, dass sie es - zumindest in ihrer Gesamtheit - wirklich absolut eindeutig machen, dass er psychisch krank ist. Um das nur kurz anzudeuten, möchte ich aus einer Pressemeldung zitieren: 'Er spricht über die "Tempelritter" - ein angebliches nationalistisches Netzwerk, von dem die Staatsanwälte sicher sind, dass es nur in Breiviks Fantasie existiert.' (vgl. http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/15188164-massenmoerder-wort-geisteskrank.html)

Ganz interessant ist meines Erachtens auch noch, was ein Opferhelfer äußerte: "Auf mich hat Breivik heute zurechnungsfähig gewirkt". Und jetzt kommt's. Als Begründung hatte er wohl geäußert, auch wenn klar sei, dass dieser Mann kranke Gedanken habe, präsentiere er sich doch logisch und klar im Kopf.

Man sollte diesen Mann einmal darüber aufklären, was eigentlich das Typische für psychische Erkrankungen ist: Zumindest in vielen Fällen dürfte die Verarbeitungslogik im Kopf einwandfrei funktionieren, aber der Ausgangspunkt des Denkens sind eben die völlig irrealen (Wahn-) Vorstellungen.

Seine Beobachtungen mögen also richtig sein - die Folgerungen daraus sprechen dafür, dass er keine Ahnung hat: die kranken Gedanken sind es, die den psychisch Kranken ausmachen - die Fähigkeit zu einer logischen Präsentation hat überhaupt nichts zu sagen! (Anders ausgedrückt: Bei einem psychisch Kranken ist nicht die Fähigkeit zum logischen Denken gestört, sondern der Ausgangspunkt des Denkens ist eben eine Wahnvorstellung, also eine, an die der Kranke felsenfest glaubt, aber die bei gesundem Menschenverstand zumindest extrem unwahrscheinlich - wenn nicht gar unmöglich - erscheint. [Anmerkungen: 1. Meint hier etwa wirklich jemand, irgendein Geheimdienst der Welt würde pubertierende - und somit völlig unzuverlässige und unberechenbare - Jugendliche als Agenten einsetzen?!? 2. Zum Thema Wahnvorstellung vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wahn ])

Hier liegt auch der Grund dafür, dass ich der Meinung bin, dass die Psychiater, die dem Täter Zurechnungsfähigkeit bescheinigt haben, sich einen anderen Job suchen sollten: Wenn einem Durchschnittsbürger die notwendigen Kenntnisse fehlen, dann ist das noch irgendwo in Ordnung. Aber wenn jemand eigentlich für seine Arbeit über Fachkenntnisse verfügen sollte und die ihm offensichtlich fehlen (was ein Wahn ist und was daraus für die Zurechnungsfähigkeit einer Person folgt, sind elementare Grundkenntnisse der Psychiatrie!), dann ist er wohl in seinem Job fehl am Platze.

Zum Schluss noch eine ganz wichtige Aussage: Ein Mann wie Breivik gehört natürlich nicht in Freiheit - das wäre viel zu gefährlich! Der gehört lebenslang auf die Geschlossene, denn selbst eine Gesundung kann bedeuten, dass nach ein paar Jahren ein Rückfall kommt.

So leid es mir tut: Breivik ist zwar krank und somit nicht zurechnungsfähig, aber er darf die geschlossene Psychiatrie lebenslang nicht verlassen - es sei denn in einer Begleitung, bei der wirklich 100-prozentig sichergestellt ist, dass er sich ohne irgendwelche Zwischenfälle in der Geschlossenen auch wieder einfindet!

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Harald K., E-Mail: harald.kellerwessel@web.de

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