Idee für einen Friedensplan für den Kaukasus

Zuletzt geändert: August 2008 durch den Autor

Angeregt durch viele Pressemeldungen in der letzten Zeit, habe auch ich mir so meine Gedanken gemacht, wie der Kaukasus-Konflikt wohl gelöst werden könnte.
Das Ganze ist ja ein ziemlicher gordischer Knoten. Das wird natürlich nicht ohne Zähneknirschen auf allen Seiten abgehen! .
Der Wille der Bevölkerung in Süd-Ossetien und Abchasien scheint eindeutig: Man will die Unabhängigkeit (die üblichen Minderheiten, die dagegen sind, gibt's wohl auch hier). Andererseits ist territoriale Integrität ein hohes Gut, aber der Einsatz von Militär im Innern - noch ist Georgien ja ungeteilt - gilt auch nicht gerade als demokratische Tugend. Der Krieg im Kaukasus hat wohl auch noch das letzte Porzellan zerschlagen. .
Es geht nicht anders: Ossetien und Abchasien müssen offiziell unabhängig werden (auch wenn unsere Bundeskanzlerin momentan etwas Anderes erzählt ;-) ). Damit Georgien dabei (möglichst!) gut dasteht, gibt's nur eine Möglichkeit: Georgien muss - es geht nicht anders - Abchasien und Süd-Ossetien in die Unabhängigkeit entlassen! Um dann die territoriale Integrität von Rest-Georgien gegenüber Russland zu sichern, sollte dieses sich vollständig (Friedens- und "Eisenbahn"-Berater eingeschlossen) aus Abchasien und Süd-Ossetien zurückziehen. .
Zur Sicherung des Friedens in der Region sollte an allen Grenzen (Russland/Abchasien, Russland/Süd-Ossetien, Russland/Georgien sowie Georgien/Abchasien und Georgien/Süd-Ossetien) jeweils auf beiden Seiten (Gleichberechtigung! ;-) ) ein Streifen von - sagen wir mal - 50 km frei von irgendwelchem Militär bleiben. .
Wenn Georgien seine abtrünnigen Gebiete schon als eigene Staaten anerkannt hat, könnten sich die Nato-, EU- und sonstigen Staaten dem wohl nicht verschließen! Der Austausch von Botschaftern und die Aufnahme in die UNO müssten folgen. .
Das dürfte einigen Staaten, die selbst mit Unabhängigkeitsbewegungen in ihrem Staatsgebiet zu kämpfen haben, nicht schmecken. Um es ihnen schmackhafter zu machen, sollten sich alle beteiligten Staaten (Georgien, Abchasien und Süd-Ossetien, Russland und die Nato-Staaten) darauf verpflichten, zukünftig nur solche abtrünnigen Gebiete als neue Staaten anzuerkennen, die vom "Mutterstaat" freiwillig in die Unabhängigkeit entlassen worden sind. .
Auf diese Weise könnte vielleicht auch der Konflikt um das Kosovo sein Ende finden. Vielleicht würde dann sogar Rest-Jugoslawien dem Beispiel Georgiens folgen, und die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen. Was den Bewohnern des Kosovo gegönnt wurde, kann man denen Abchasiens und Süd-Ossetiens schlecht verweigern! Sonst müssten sich die Nato- und EU-Staaten vorwerfen lassen, sie mäßen mit zweierlei Maß und wären auf diese Weise selbst an der Konfrontation mit Russland Schuld! .
Um den Frieden in der Region dann langfristig zu sichern, könnte man wechselseitige Nicht-Angriffs-Pakte schließen und die Nato und Russland gemeinsam könnten für die Sicherheit aller Kaukasus-Staaten garantieren. .
Langfristige Perspektive für den Kaukasus wäre dann ein Staatenbund aus Georgien, Abchasien und Süd-Ossetien, wenn die Narben des Krieges verheilt sind. Aus den "Erbfeinden" Frankreich und Deutschland sind ja auch wieder Partner geworden! .


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Harald K., E-Mail: harald.kellerwessel@web.de

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